Im Gedenken an meinen geliebten Vater
Er war Künstler - mit Leib und Seele
Traumwelten
Die Welt war so nie genug für dich.
In Traumwelten du stets entflohen bist:
voll Phantasie,
voll Melodie
singt Farbenklang dein Lied.
Und ich weiß,
in Bildern sich dein Leben zeigt.
Nun da du gingst,
ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll.
Der Worte Sinn, er scheint entrückt.
Ein Brückenschlag
zum Horizont der Sinneskraft
dein Leben dies hat vollbracht.
Werden wir’s verstehen?
Du musstest gehen.
Die Welt war so nie genug für dich.
In Traumwelten du stets entflohen bist:
voll Phantasie,
voll Melodie
singt Farbenklang dein Lied.
Und ich weiß,
in Bildern sich dein Leben zeigt.
Jetzt ist die Zeit;
Das Herz, es brennt; Der Abschied schmerzt.
In uns die Trauer findet Raum.
Der Glaube dich nun leiten mag.
Gott sei bei dir für immerdar
Wir werden verstehen!
Du musstest gehen.
Du musstest gehen.
G. Strunk, 2009
Hier nun seine Geschichte in Bild und Wort
von Marianne Hilgers
Strunk-Hilgers, M.; Wilhelm Josef Strunk. Graphiker, Lehrer, Galerist, Maler und Bildhauer. In: Historischer Ausschuss im Heimatverein Odenkirchen (Hrsg.). Odenkirchen gestern und heute. Ausgabe Nr. 12, Frühjahr 2010, S. 732-743. Die Veröffentlichung dieser Biographie auf dieser Homepage ist von der o. g. Autorin genehmigt worden.
DURCHDRINGUNG
EISENPLASTIK, 1998, VON W.J.STRUNK
STATEMENT ZUR ARBEIT: "DURCHDRINGUNG"
Plastizität im Raum oder Räume in plastischen Körpern - eine Kurzformel, auf die man den Titel inhaltlich reduzieren könnte, vernachlässigte man die damit verbundene visuelle Komplexität und den historischen Kontext dieser Arbeit von Wilhelm Josef Strunk. So arbeitet Wilhelm Josef Strunk bildhauerisch ganz in der Tradition der Moderne, deren Künstler, wie z. Bsp. Constantin Brancusi, Naum Gabo oder Henry Moore, den Begriff der Plastik neu definiert haben. Ihr Streben revolutionierte die historische Funktion bildhauerischen Denkens maßgeblich, indem eine plastische Arbeit den dreidimensionalen Raum nicht mehr zu bezwingen hatte, sondern diesen als solchen im Verhältnis zu abstrakten, konstruktiven oder organischen Formgebungen thematisierte. Dies tut Wilhelm Josef Strunk in einem synthetischen Kunstschritt: seine Arbeit "Durchdringung" verbindet seine visuellen und haptischen Kunsterfahrungen zu einer organisch wirkenden Abstraktionskonstruktion. Sie will den Raum monumental beherrschen, nimmt diesen jedoch gleichzeitig in sich auf und läßt ihn gewähren. Was entsteht, ist ein spannungsvolles Wechselspiel zwischen plastischer und räumlicher Ausdehnung. Drängt die Plastik zu ihren Flanken voluminös in den Raum hinaus, durchdringt ein plastischer Körper den anderen, höhlt der Raum sie beide gleichzeitig aus, dringt in sie vor und weist sie in ihre Schranken. Wachsen ihre vertikalen säulenartigen Auswüchse linear und richtungsweisend zum Himmel, werden sie vom Raum zurückgedrängt, gar eingekerbt. Selbst die linearen Horizontalverstrebungen zeugen in den Verformungen der Plastik von diesem spannungsvollen Widerstreit zwischen Körper und Raum. Diese Spannungsfelder werden selbst bei wechselnder Perspektive des Betrachters zur Plastik nicht aufgelöst. Es sind eben diese Spannungsfelder, die in der ausgewogenen Komposition der Plastik ihren visuell-haptischen Reichtum zwischen Körper- und Raumerfahrung entfalten.
Entstehungsjahr: 1998
Aufstellung im Juni 2004 auf dem Gelände der Kliniken Maria Hilf GmbH, Sandradstraße 43 in Mönchengladbach
Autorin: Marianne Strunk-Hilgers
Die Großplastik befindet sich nicht mehr an diesem Ort.
Die nachfolgende Abbildung zeigt die Plastik als Kleinplastik in Bronze.